Air Zermatt: Einsatz am Matterhorn (Video)

Prellungen, Schädelverletzungen, Knochenbrüche – wenn Wintersportler in unwegsamem Gelände stürzen, sind die Rettungsflieger von Zermatt gefordert. In der Hochsaison haben die Schweizer täglich bis zu zehn Einsätze.

Doch extreme Wetterbedingungen stellen die Crew vor neue Herausforderungen. Die Rettungseinsätze sind nicht nur mehr, sondern auch gefährlicher geworden.

Gerold Biner ist leidenschaftlicher Rettungspilot der Air Zermatt. Seit mehr als 30 Jahren ist er bereits für das Unternehmen im Einsatz. Wie riskant die Einsätze für die Retter sind, weiss Biner aus erster Hand. 1989 flog er seinen ersten Einsatz und überlebte knapp einen Absturz. Über die Jahre musste der Pilot miterleben, wie der Klimawandel die Gefahrenlage bei den Rettungseinsätzen verschärft hat. In diesem Jahr führen die schlechten Schneebedingungen zu besonders vielen Brüchen und Verletzungen bei Alpinisten und Wintersportlern.



Der deutsche Notarzt und Anästhesist Dr. Stephan Prückner liebt die Berge, ist selbst leidenschaftlicher Skifahrer und Wanderer. Um die Air Zermatt als Rettungsarzt zu unterstützen, nimmt er sich bei seinem eigentlichen Arbeitgeber, dem Universitätsklinikum München, extra frei. Immer wieder muss Prückner am Unfallort seine Entscheidungen ad hoc und unter extremem Zeitdruck treffen. Eine enorme Verantwortung und Belastung. Dennoch führt er die Rettungsaktionen schon seit rund 20 Jahren durch. Mancher Einsatz hinterlässt auch noch längerfristig Spuren, gerade wenn sich Kinder und junge Menschen schwer verletzen. Einen Grund für die ansteigende Zahl der Verletzungen am Berg sieht Notarzt Prückner darin, dass mehr Menschen schlecht vorbereitet und ohne ausreichende Fitness in die Berge und auf die Skipisten gehen und ihre Fähigkeiten überschätzen.

 

Quelle: ARTE Re: / Reportage (D 2023, 32 Min) / YouTube
Bildquelle: Air Zermatt