Waldbrand Bitsch-Riederalp VS: Ermittlungsergebnisse

Nach dem Waldbrand vom 17. Juli vergangenen Jahres in Bitsch/Riederalp nahm die Staatsanwaltschaft des Kantons Wallis in Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei die Ermittlungen zur Brandursache auf.

Ende Juni 2024 wurden diese abgeschlossen und die Ergebnisse dazu liegen vor.

Rückblick:

Am 17. Juli 2023 meldete eine Drittperson der Einsatzzentrale der Kantonspolizei Wallis einen Waldbrand oberhalb Bitsch. Hunderte Feuerwehrangehörige aus der Region, den übrigen Teilen unseres Kantons und von anderen Schweizer Kantonen, sowie auch Angehörige des Zivilschutzes, waren im Einsatz, um den Brand zu bekämpfen.

Dank der sofort ergriffenen Massnahmen (u.a. Evakuationen) und dem unermüdlichen Einsatz aller Einsatzkräfte während mehrerer Wochen kamen keine Personen oder Tiere zu Schaden und es brannten keine Wohnhäuser ab.

Unterhalb des Riederhorns wurden durch den Brand auf dem Gemeindegebiet Bitsch 1.35 km² und in der Gemeinde Riederalp 0.5 km² Wald, Flora und Fauna zerstört.

Die Staatsanwaltschaft leitete in Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei eine Untersuchung ein und beauftragte das Forensische Institut Zürich (FOR) mit den Ermittlungen zur Brandursache.

Wie erste Untersuchungen ergaben, kam es kurz vor dem Brandausbruch beim Elektrizitätswerk Massa in Bitsch zu einem Stromunterbruch. Dieser wurde durch ein durchtrenntes und in der Folge heruntergefallenes Leiterseil zwischen dem Kraftwerk Bitsch und dem Staudamm „Gebidum“ verursacht. Die mutmassliche Brandausbruchstelle lag im Gebiet „Flesche“ in Bitsch.

Eine Ortsschau erfolgte durch Kriminalbeamte und Mitarbeiter der Kriminaltechnischen Abteilung der Kantonspolizei sowie des Elektrizitätswerkes Massa, des FOR, des Eidgenössischen Starkstrominspektorat (ESTI) und eines Bergspezialisten.

Ermittlungsergebnisse:

Die Ermittlungen schlossen eine Sonneneinstrahlung oder einen Blitzeinschlag als Brandursache aus. Stattdessen zeigten die Untersuchungen auf, dass eine unbekannte Täterschaft im Gebiet „Flesche“ mutmasslich mit einer Langwaffe mehrfach und vorsätzlich auf die Leiterseile der Hauptleitung geschossen hatte.

Ein weiterer Schuss durchtrennte den Kupferdraht der Abzweigeleitung bei einem Mast, was zu einem Kurzschluss führte. Die durch den Kurzschluss entstandene Überhitzung führte dazu, dass im weiteren Verlauf das Leiterseil riss und zu Boden fiel.

Ein Versuch, die Leitung von Hand vorschriftsgemäss vom Werk aus zuzuschalten, um den Kurzschluss zu prüfen, löste mutmasslich den Waldbrand aus. Die entstehende Spannung erzeugte Lichtbögen, die das Aluminiumseil teilweise schmolzen und die umliegende, trockene Vegetation entzündeten.

Aufgrund der Ermittlungsergebnisse bitten die Staatsanwaltschaft und die Kantonspolizei Personen, welche sachdienliche Hinweise zu diesem Ereignis machen können, sich bei der Zentrale der Kantonspolizei unter der Nummer 027 326 56 56 zu melden.

 

Quelle: Kantonspolizei Wallis
Titelbild: Symbolbild © Kantonspolizei Wallis